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Über die Imkerei:
Der Preis für ein Glas Honig mag auf den ersten Blick einfach erscheinen, doch er ist das Ergebnis einer Vielzahl von Faktoren und erheblichen Aufwänden, die weit über das Sammeln des Nektars durch die Bienen hinausgehen. Die Kalkulation eines fairen Honigpreises berücksichtigt nicht nur die Produktion des Honigs selbst, sondern auch die Pflege der Bienenvölker, die Infrastruktur der Imkerei und die Abfüllung des Endprodukts. Diese Kosten sind allgemeingültig für Imker, auch wenn die genauen Beträge je nach Betriebsgröße, Standort und Imkereipraxis variieren können. Gesundheitsmanagement der Bienenvölker Ein wesentlicher Kostenfaktor sind die jährlichen Behandlungen zur Gesunderhaltung der Bienenvölker, insbesondere der Kampf gegen die Varroamilbe. Diese Parasiten stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Bienen dar und erfordern regelmäßige, oft kostenintensive Behandlungen mit zugelassenen Mitteln. Ohne diese Maßnahmen wäre die Überlebensfähigkeit der Völker stark gefährdet, was wiederum die Honigproduktion unmöglich machen würde. Materialkosten und Infrastruktur Bevor der Honig überhaupt ins Glas kommt, fallen erhebliche Materialkosten an: Gläser, Etiketten und Deckel: Diese Verpackungsmaterialien müssen in entsprechender Qualität eingekauft werden, um eine hygienische und attraktive Präsentation des Honigs zu gewährleisten. Waben und Wachs: Die Bienen bauen den Honig in Waben aus Wachs ein. Der dafür benötigte Wachs – ob als Mittelwand eingekauft oder aus eigener Produktion recycelt – stellt einen Materialwert dar. Die regelmäßige Erneuerung von Waben ist für die Bienengesundheit und Honigqualität entscheidend. Neuanschaffungen und Instandhaltung: Imkereigeräte wie Schleudern, Entdecklungsgeschirr, Smoker, Schutzbekleidung und natürlich die Bienenbeuten (Wohnungen der Bienen) sind Investitionen, die über Jahre hinweg getätigt und instand gehalten werden müssen. Arbeitszeit, Energie und Logistik Die Imkerei ist ein zeitintensives Hobby oder Gewerbe, das viel Engagement erfordert: Zeitaufwand: Die regelmäßige Betreuung der Völker – Inspektionen, Erweiterungen, Varroabehandlungen, Schwarmkontrolle und die Honigernte – ist extrem zeitaufwendig. Energie- und Wasserkosten: Beim Schleudern des Honigs und der anschließenden Reinigung der Geräte wird Wasser und Strom benötigt. Elektrische Schleudern, Wasserpumpen und Reinigungsgeräte tragen zu den Energiekosten bei. Spritkosten und Fahrten: Bienenstände sind oft nicht direkt am Wohnort des Imkers. Regelmäßige Fahrten zu den Völkern, die Kontrolle und Versorgung erfordern, summieren sich zu erheblichen Spritkosten. Winterfutter: Nach der Honigernte benötigen die Bienen im Winter ausreichend Nahrung, um zu überleben. Imker füttern die Völker daher mit speziellem Bienenfutter (Zuckerlösungen oder Futterteig), was einen weiteren nicht unerheblichen Kostenpunkt darstellt. Zusammenfassung der Kostenfaktoren All diese Aufwände – von der Tierpflege über Materialeinkauf und Infrastruktur bis hin zu Arbeitszeit und Logistik – fließen in die Kalkulation des Honigpreises ein. Sie zeigen, dass der Preis eines Glases Honig die Wertschätzung für ein Naturprodukt widerspiegelt, das mit viel Hingabe, Wissen und finanziellen Mitteln erzeugt wird. Beispielsweise können all diese Faktoren dazu führen, dass ein 250g Glas Honig einen Preis von 6 € erreicht. Dies ist ein repräsentatives Beispiel für die Kosten, die ein Imker decken muss, um hochwertigen Honig anbieten zu können. Geschrieben von Nico Breitenstein
Die Honigernte ist ein zentraler Prozess im Imkerjahr, der Sorgfalt und Fachkenntnis erfordert, um ein hochwertiges Endprodukt zu gewährleisten. Zeitpunkt der Honigernte Die Platzierung der Honigräume auf den Bienenvölkern erfolgt typischerweise mit dem Beginn der Kirschblüte, die oft zeitgleich mit der Rapsblüte fällt. In der Regel gibt es zwei Haupternten: Frühtracht: Diese erfolgt meist nach der Rapsblüte und kann einen hohen Rapsanteil aufweisen. Sommertracht: Diese findet später im Jahr statt, oft dominiert von Lindenblütenanteilen. Der genaue Erntezeitpunkt richtet sich nach dem Ende der jeweiligen Trachtperiode. Qualitätsprüfung: Der Wassergehalt Ein entscheidender Schritt vor der Honigernte ist die Überprüfung des Wassergehalts der Waben. Dies geschieht mithilfe eines Refraktometers. Der Wassergehalt im Honig muss unter 18 % liegen, um eine Gärung zu verhindern und die Lagerfähigkeit zu gewährleisten. Für Hobbyimker kann die Toleranzgrenze etwas höher liegen, jedoch sollte der Wassergehalt mindestens unter 20 % betragen, um die Qualitätsstandards zu erfüllen. Vorbereitung und Gewinnung Ist der Honig erntereif, beginnt die Vorbereitung des Schleuderraums. Bei Fehlen eines separaten Raumes wird oft die Küche genutzt und sorgfältig vorbereitet: Hygiene: Der Raum wird gründlich gereinigt, alle Oberflächen mit Folie abgedeckt und abgeklebt, um maximale Sterilität zu gewährleisten. Ausrüstung: Die Honigschleuder, das Entdecklungswerkzeug und die Transportkisten für die Honigwaben werden bereitgestellt. Die Honiggewinnung erfolgt in mehreren Schritten: Entdeckeln: Die verdeckelten Honigwaben werden mithilfe spezieller Werkzeuge (z.B. Entdecklungsgabeln) vorsichtig von ihrer Wachsschicht befreit. Schleudern: Die entdeckelten Waben werden in die Honigschleuder eingesetzt. Durch Zentrifugalkraft wird der Honig aus den Zellen geschleudert. Filtration: Der ausgeschleuderte Honig läuft durch ein Doppelsieb (bestehend aus einem groben und einem feinen Sieb), um Wachsreste und andere Partikel zu entfernen. Lagerung: Der gesiebte Honig wird in lebensmittelechten Eimern gelagert. Weiterverarbeitung und Abfüllung Nach einer Lagerphase kann der Honig entweder: Cremig gerührt werden, um eine feinkristalline Konsistenz zu erhalten. Flüssig abgefüllt werden, wobei er naturbelassen kristallisieren kann oder durch schonendes Erwärmen flüssig gehalten wird. Abschließend wird der Honig in Gläser abgefüllt und etikettiert, bevor er zum Verkauf oder Verzehr bereitsteht.